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Spiegel-Online lügt über den Buddhismus: keine „sanfte Lehre“

Zugegeben, es ist mir nicht vergönnt, den kompletten Artikel von Spiegel-Online aufgrund der Bezahlsperre einzusehen. Und angesichts des stets neutral-kritischen Qualitätsjournalismus [Sarkasmus off] wäre ich auch nicht bereit, nur einen Cent dafür zu bezahlen. Doch es genügt bereits, die wenigen einsehbaren Zeilen zu lesen, um anzumerken: Eine clickbaitgetriebene Lüge will hier das Dharma als Ganzes diffamieren!

Der Artikel ist wie folgt übertitelt:

“ Gewalttätige Mönche
Das Märchen vom friedfertigen Buddhismus
Die Lehre Buddhas ist im Westen auch deswegen so populär, weil sie als sanft gilt. Ein Irrtum. „

Im Anschluss wird auf die absolut zu recht zu kritisierende Praxis und Polemik des Burmesischen Mönches Ashin Wirathu verwiesen. Und mehr bedarf es eigentlich auch gar nicht, um die Kernaussage des Artikel als dreiste Lüge zu entlarven: Denn es wird behauptet, dass die jahrtausendalte „Lehre Buddhas“ irrtümlicherweise als „sanft“ gilt. Und als „Beleg“ für diese stratosphärisch groteske Behauptung wird das Verhalten heutiger auf dem Irrweg befindlicher Individuen angeführt, die sich den Stempel „Buddhist“ verpassen. Merkt ihr, welch falsches Spiel hier gespielt wird?

Würde man auch nur eine Silbe in den genuinen Worten Buddhas finden, die unsanftes oder aggressives Verhalten propagieren würde, wäre die These korrekt. Da sich davon aber  – selbstverständlich – nicht einen Hauch finden lässt (sondern exakt das Gegenteil), darf man es zweifelsohne als dreiste Lüge betrachten, wenn die Lehre des Vollkommenerwachten dergestalt entstellt dargestellt wird, nur weil sie von einigen Menschen so ausgelegt wird.

Also wieder einmal eine absolut enttäuschende „journalistische“ „Arbeit“ eines Mainstreampresseorgans. Das passiert, wenn kapitalistischer Profitdruck auf weltliche Verblendung trifft…

Kapitalismus-Kritik aus karmischer Sicht

Begünstigt unser gegenwärtiges Gesellschaftssystem eine glücksversprechende Selbstentfaltung oder beruht es auf destruktiven Grundprinzipien? Diese Frage kann unter der Prämisse karmischer Wirklichkeit und den vier edlen Wahrheiten des Buddhismus eindeutig und argumentativ schlüssig beantwortet werden.

Das heutige, kapitalistisch-marktwirtschaftliche System  beruht ja grundsätzlich darauf,  stets nach Profit, nach Maximierung des Gewinns zu streben. Dieses System fußt also auf dem Fundament der negativen, menschlichen Charaktereigenschaften, nämlich dem „Geistesgift“ Gier – eine der drei grundlegenden Ursachen erfahrenen Leids laut Siddharta Gautama („Buddha“): die Hauptantriebsfeder des menschlichen Daseins bzw. seiner (ökonomischen) Schaffenskraft wird im Kapitalismus gemäß seines Zwanges zu stetem Wachstum und ständigem Profit wesentlich durch die Gier bestimmt. An dieser Stelle bietet es sich an, in der karmischen Logik einen unübersehbaren Zusammenhang zur Theorie von Karl Marx und der generellen Ungeeignetheit des Kapitalismus für das menschliche Wohlergehen aufzuzeigen: Im marktwirtschaftlichen Kapitalismus ist wie dargelegt die Absicht tätig zu sein der Geldgier bzw. Kapitalakkumulation geschuldet. Also finden wir weitestgehend niederste Beweggründe für produktives Schaffen vor. Beweggrund, Intention und Absicht sind Synonyme für Karma. Karma heißt, dass jede Wirkung eine Ursache hat.

Da alle Wirtschaftsteilnehmer dieses Systems täglich diesem Giertrieb ergeben, ja regelrecht nur dadurch im und am Leben sind, widerfährt ihnen vielfach mehr Leid, als wäre ihr Schaffen (wie von Marx gedacht[1]) auf die tatsächliche Bedürfnisbefriedigung der Menschen ausgerichtet und nicht auf Anhäufung von Reichtum. Tatsächlich finden wir heute eine steigende Rate von psychisch Kranken vor[2] [3] [4], obwohl der materielle Wohlstand und die medizinische Forschung so fortschrittlich wie nie zuvor ausfallen. Auch wäre es so nur folgerichtig, der Allgemeinheit dienende, den Profit jedoch schmälernde Forschungsergebnisse zurückzuhalten[5] bis hin zum Ausschluss ganzer Ethnien bei der Berücksichtigung neuer Arzneimittelerforschung – wie erst kürzlich vom Pharmakonzern „Bayer AG“ öffentlich eingeräumt[6]. Weiterhin fördert, fordert und vertieft der kompetitive Wettbewerb als ständiges Gegeneinander der Menschen ihre negativen Grundeigenschaften, sodass eine Überwindung des wirtschaftlichen Konkurrenzdenkens – unter Kenntnisnahme als ehemaliges, doch mittlerweile überholtes Wohlstandselement – unerlässlich scheint.

Wir finden also schon aus karmischer Sicht und Logik heraus  schwer zu leugnende Argumente für die Errichtung nichtkapitalistischer Gesellschafts- und Wirtschaftssysteme. Ungeachtet haltloser Schmähungen sollte daher eine ergebnisoffene Reetablierung der marxschen Idee in den öffentlichen Diskurs vorgenommen, heißt: wenigstens einmal  „die Systemfrage“ neu zustellen – erst auf dieser Basis können überhaupt Alternativen zum Kapitalismus ernsthaft diskutiert werden, ohne dass die eine Ideologie (zb. Marx‘ Ansatz) noch die andere (zb. Freiwirtschaftslehre nach Gesell) als gesetzt gelten.

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[1] Vgl. Marx, Karl: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I. Der Produktionsprozeß des Kapitals, in: Marx, Karl/ Engels, Friedrich, Werke, Band 23, Berlin 1988, S. 652.

[2] Vgl. dpa-Meldung: „Studie: Immer mehr psychisch Kranke in Kliniken“, in: http://www.focus.de/politik/deutschland/krankenhaeuser-studie-immer-mehr-psychisch-kranke-in-kliniken_aid_649498.html [26.07.2011], zuletzt geprüft: 09.10.2014, 14:48.

[3] Vgl. Reuters-Meldung: „Studie: Fast 40 Prozent der Europäer sind psychisch krank“, in: http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/studie-fast-40-prozent-der-europaeer-sind-psychisch-krank-a-784400.html [05.09.2011], zuletzt geprüft: 14.10.2014, 17:21.

[4] Vgl. Ärzteblatt: Psychische Leiden rücken als Todesursache mehr in den Fokus, in: http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/61034/Psychische-Leiden-ruecken-als-Todesursache-mehr-in-den-Fokus [27.11.2014], zuletzt geprüft: 27.12.2014, 16:28.

[5] Dieser Widerspruch, diese Ambivalenz zwischen gesellschaftlichem Allgemeinwohl einer- und privatem Eigeninteresse andererseits lässt sich beispielhaft an folgendem Gedankengang mit der Frage festmachen, ob denn ein Pharmakonzern überhaupt an einer allgemeinen Gesundung interessiert wäre und ein etwaiges „Panazee“ bereitwillig zur Verfügung stellen oder gar gezielt entwickeln würde; schließlich würde er sich ja damit seiner eigenen Existenzgrundlage wesentlich berauben und daher diesen Konflikt zwischen unheilsamer Gier und heilsamer Selbstlosigkeit nur unter völlig neuen, politökonomischen Rahmenbedingungen lösen können. Diese verborgene Dialektik wurde bereits neulich ausführlicher dargestellt.

[6] Es handelt sich hierbei um ein neues Krebsmedikament namens „Nexavar“, das zwar für den westlichen, aus Kostengründen aber nicht für den indischen Markt entwickelt, getestet und zugelassen wurde. Vgl. Nagarajan, Rema: „Pharma drug development only for wealthy countries?“, in: timesofindia.indiatimes.com/business/india-business/Pharma-drug-development-only-for-wealthy-countries/articleshow/29456711.cms [27.01.2014], zuletzt geprüft: 09.10.2014, 14:47.

5 bemerkenswerte Fakten

Schon gewusst, dass…

  1. ..die größte Einwanderergruppe in den USA bis heute die der Deutsch-Amerikaner ist? Circa 15 Prozent aller US-Amerikaner sind deutscher Herkunft oder Abstammung.
  2. ..es neben der Kreuzotter noch eine zweite, in Deutschland beheimatete Giftschlange gibt? Die Aspisviper (Vipera aspis) gehört zur Familie der Vipern (Viperidae) und erreicht eine Länge von bis zu 90 Zentimetern. Sie kommt aber hierzulande nur im südlichen Schwarzwald vor.
  3. ..der berühmte Philosoph Ludwig Wittgenstein dieselbe Schule (K. k. Staats-Realschule) in Linz besuchte, auf der schon ein Jahr zuvor Adolf Hitler gewesen ist?
  4. Nandu_mecklenburg_vorpommern_deutschland

    Wilder Nandu in Mecklenburg Vorpommern

    ..es seit dem Jahr 2000 freilebende Nandus in Deutschland gibt? Die aus der Gefangenschaft ausgebrochene Tiere flüchteten ins nahegelegene, weitgehend naturbelassene Wakenitztal und vermehrten sich dort rasant. Fünf Jahre später war die Population bereits auf über 60 Exemplare angewachsen und Nordwestmecklenburg damit um eine kuriose Attraktion reicher.

  5. ..noch 9 Jahre nach dem Kriegsende bei der Wahl des deutschen Bundespräsidenten am 17. Juli 1954 für das letzte Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches, Karl Dönitz – obwohl er nicht nominiert und noch in Haft war – eine Stimme abgegeben wurde?

Weshalb es noch nie Sozialismus geben konnte

Zur Verteidigung der marxschen Idee wird folgend in einem kurzen Gedankenexkurs gezeigt, weshalb die selbst unter Geschichtswissenschaftlern weit verbreitete Annahme vom angeblich schon vorhandenen oder gar gescheiterten Sozialismus irrt. Unstrittig ist, dass Marx ein geschichtsphilosophisches Modell entwarf, nach dem der Mensch in seiner ersten historischen Epoche in dem von ihm bezeichneten Urkommunismus (der Urgesellschaft, dem quasi marxistisch-historischen Pendant zum „klassischen Naturzustand“) noch klassenlos lebt, ehe sich daraus die Sklavenhaltergesellschaft entwickelte, der die Feudalgesellschaft folgte, welche wiederum in die bis heute andauernde Gegenwartsepoche des Kapitalismus mündete, dessen Nachfolger eines Tages das Gegenwartssystem ablöst und wie alle Epochen zuvor eine wesentliche Verbesserung zum Vergangenen darstellt sowie eine völlig neue Ordnung hervorbringt – die laut Marx eben die Epoche des Sozialismus wäre und die selbst wiederum in den Kommunismus münde. Da wir aber bis heute eine globalkapitalistische Gesellschaft vorfinden, kann doch auch ihr postkapitalistischer Nachfolger Sozialismus bisher unmöglich in Erscheinung getreten sein – gleich wie im historischen Hochfeudalismus niemals kapitalistisch hätte produziert werden können, so wenig hat bisher der Sozialismus irgendwo in der von Marx und Engels postulierten Form existieren können; auch wenn sich einige autoritäre Regime zu Legitimationszwecken diesen Stempel verpassten (Vgl. DDR, UdSSR, China, Nordkorea, etc.).

tl;dr
Als hypothetische Nachfolgeepoche der Gegenwart kann und konnte sich der Sozialismus gegenwärtig schlecht vergegenwärtigen.

Buddhismus: lebt dieser buddhistische Mönch von 1852 immer noch?!

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Hambo Lama Daschi-dorscho Itegelow (klick für Zoom)

Der 1852 geborene Daschi-Dorscho Itigelow begann sein Leben als junger Kuhhirte und interessierte sich schnell schon im Teenager-Alter für den Buddhismus. So wand er sich diesem zu und wurde zum Oberhaupt der russischen Buddhisten.

Er prophezeite schon vor seinem Ableben, dass er nicht verwesen würde und man ihn viele Jahrzehnte später ausgraben solle. Und tatsächlich waren selbst die Forscher erstaunt, die seinen „Leichnam“  Anfang 2000er nach einer Exhumierung untersuchten: das Blut war Gelee-artig, Körperzellen nicht abgestorben, die Gelenke elastisch, die Haare vorhanden etc. Keine Mumifizierung oder gar Verwesung fand statt – eine wissenschaftliche Sensation!

Logik des Buddhismus

Eventuell liegt die Erklärung dieses Rätsels im Buddhismus und seiner verlautbarten Gesetze. Denn dieser predigt, dass der Körper vom Geist vollkommen überwunden werden kann – vielleicht geschah genau dies beim Lama? Wer mehr dazu erfahren möchte, dem empfehle ich dieses Referat zum Buddhismus als Einstiegslektüre oder am besten gleich im Pali Kanon Buddhas Originalworte nachzulesen.

Weitere Info: GEO